Traumatherapie

Belastende Erfahrungen können so ausgeprägt sein, dass sie zu einem starken Erleben von Hilflosigkeit, Entsetzen, massiver Angst und dem Verlust innerer Sicherheit führen. Typische Symptome zeigen sich z.B. in Gestalt innerer Erstarrung, körperlich gespürter Übererregung sowie des Wiedererlebens des belastenden Ereignisses. Meist zeigen sich sowohl psychische als auch körperliche Symptome.

Es gibt zahlreiche Auslöser wie z.B. Verkehrs- und Berufsunfälle, Gewalt, sexuelle Übergriffe, Krieg, Naturkatastrophen, Folter, Haft oder auch medizinische Ereignisse. Es macht auch einen Unterschied, ob das belastende Ereignis einmal oder wiederholt passiert ist und ob menschliche Absicht eine Rolle dabei gespielt hat.

Oftmals reichen unsere Selbstheilungskräfte zur Bewältigung solch schmerzhafter Verletzungen von Körper und Seele nicht aus und es kann sich eine Traumafolgestörung daraus entwickeln.

Diese zeigt sich in ganz unterschiedlicher Form z.B. als Depression, Angststörung, Schmerzstörung oder auch der sogenannten Posttraumatischen Belastungsstörung.

Typisch ist, dass unser Selbstgefühl zutiefst erschüttert wurde und durch die meist hohe Intensität der traumatischen Erfahrung auch eine Fehlregulation unseres vegetativen Nervensystems entsteht. Betroffene erleben in der Folge zumeist, dass sie willentlich wenig Einfluß darauf haben, wie sie sich fühlen bzw. wie sie die Symptome unter Kontrolle bringen können. Rein gesprächspsychotherapeutische Angebote führen meist zu keiner nachhaltigen Verbesserung der Erkrankung.

Die Behandlung von Traumafolgestörungen erfordert deswegen spezielle Behandlungstechniken, die sowohl die Psyche, den Körper als auch die Fehlregulation des Nervensystems einbeziehen.

Eine Reihe solcher Behandlungsmethoden (z.B. EMDR, IRRT) habe ich gelernt und beziehe sie in die Behandlung individuell und integrativ ein. Von der deutschsprachigen Fachgesellschaft für Psychotraumatologie bin ich als Traumatherapheut zertifiziert und im Psychotherapeutenverfahren der DGUV zugelassen.

Ziel einer Traumatherapie ist, das Erlebte zu verarbeiten und zu einer inneren Entlastung zu kommen.  Erinnerungen an das Trauma sollen nicht weiter zu einer Überwältigung durch negative Gefühle und Körperreaktionen führen. Die Erinnerungen dürfen ihren Schrecken und die „Hier und Jetzt-Qualität“ verlieren. Handlungs- und Bewältigungsfähigkeit sollen wiederhergestellt werden.

Ziel des Psychotherapeutenverfahrens ist es unter Umständen auch, die berufliche Wiedereingliederung zu ermöglichen. Dies erfolgt in enger Abstimmung mit den Reha-Beratern des Kostenträgers.

Am Anfang der Therapie steht eine ausführliche traumaspezifische Diagnostik und die Aufklärung zum Krankheitsbild. Es schließt sich die Stabilisierungsphase an, in der Ressourcenaktivierung, Stärkung und Vermittlung von Sicherheit Vorrang haben. Es folgt daraufhin die sogenannte „Traumakonfrontation“, die zum Ziel hat, die belastenden Erinnerungen im sogenannten Traumagedächtnis zu verändern. Die Behandlung schließt mit der Integration des Erlebten in das Selbstbild ab.

Ergänzend ist manchmal auch ein Training von Aufmerksamkeit und Konzentrationsvermögen sinnvoll. Nach Rücksprache mit dem Kostenträger kann dann begleitend auch eine Ergotherapie veranlasst werden.

Als Psychiater biete ich auf Wunsch bei vorliegender Notwendigkeit auch stimmungsaufhellende Medikamente an, um das Befinden zu verbessern.

Dies ist nur eine kurze und orientierende Beschreibung. Wenn Sie sich gerne weiter informieren möchten, empfehle ich die Gesundheitsinformationen des IQWiG.